"Da fahr' ma hin", sagte Rudolf Meier, als er im Frühjahr die Ausschreibung zu einem Oldtimer-treffen in Bad Windsheim nahe dem bayrischen Würzburg zu lesen bekam. "Geglaubt hat's mir keiner", erzählt er. Und das, obwohl er mit seinem 26 PS starken Steyr-180 aus dem Jahr 1948 bereits nach Vorarlberg, in die Südsteieremark und 2003 sogar bis nach Norddeutschland gereist war. Seit er den Traktor 2001 kaufte und wieder instand setzte, war der begeisterte Bastler bereits 7000 Kilo-meter unterwegs.
Keine Tankanzeige, kein Tacho
Trotz der Zweifel macht er sich mit zwei Freunden vom Paschinger Oldtimerverein
und einem weiteren Traktor, im
August auf die Reise. Bestens ausgerüstet: Für schnelle Regengüsse mit
einem Sonnenschirm, für längere Wetter-Widrigkeiten mit einem extra
umgebauten Anhänger, inclusive Betten, Notfall-Werkzeug und Klapptisch.
Genächtigt wurde dort allerdings nicht - dazu begaben sich dir Traktorfans
dann doch lieber gediegen, ins Viersterne-Hotel.
Beim Traktor verzichtet Meier hingegen auf Luxus: Pro Halbtag sind die
Ventile zu schmieren, der Tankinhalt wird von Hand per Zollstab gemessen.
Und ohne Geduld geht gar nichts: Für die jeweils 500 Kilometer der An- und
Abreise brauchte die Mannschaft 2 Tage - mit einer Höchstgeschwindigkeit
von 28 km/h. Allerdings: So genau weiß man das nicht, denn 1948 war ein
Tachometer noch nicht im Standardprogramm enthalten.
Wie schnell er unterwegs war, muss sich der ehemalige Sägemeister im
Nachhinein mit
der Landkarte und dem Dieselverbrauch ausrechnen.
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"Man fährt am
Traktor wie mit einem fahrbahren Jägerstand." Rudolf Meier war mit sinem Steyr-Traktor bereits 7000 Kilometer unterwegs. |
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Trotzdem geht im das Herz auf, wenn er von seinen Ausfahrten berichtet: "Da kann man sich die Gegend ganz genau anschauen. Man zieht schön langsam durch die Orte. Wie ein fahrbarer Jägerstand. Wenn's Wetter passt, ist das ein Traum." Nachsatz: "Wenn's regnet, bleibst besser daheim."
